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Spielen für das Kinder- und Jugendtheater |
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Aus- Fort- und Weiterbildung für ein Theater für und mit jungen Menschen von Christel Hoffmann, Frankfurt am Main |
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Die Kunst beweist, daß der Mensch Stoffe und Energien der Natur mit Absicht nutzt, sein Leben zu erweitern. John Dewey |
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Dieser Gedanke trifft besonders auf das Theater zu. In dem Maße, wie es sich als selbständige Kunst etabliert hat, verläßt es auch den Tempel der Musen. Der gespielte Mensch tritt in seine Mitte, der weder das Spiegelbild des wirklichen zu sein braucht, noch zur Verkörperung einer Rolle in die selbige schlüpfen muß. Nicht nur das Spiel beginnt mit ihm, sondern auch die Theaterkunst. Damit zerfließen die einst starren Grenzen zwischen Amateur-, Liebhaber-, Dilettanten- und Berufsbühnen ebenso, wie der Theaterbegriff selbst. Der gespielte Mensch tritt überall auf, indem er seine Wirklichkeit inszeniert zum Zwecke seiner Selbstdarstellung und seiner Selbsterkenntnis im Austausch mit anderen. Sicher gehört dieses Spiel seit eh und je zur menschlichen Natur, neu ist vielleicht, daß er heute sein Handeln stärker betrachtet, d. h. reflektiert und danach trachtet, durch professionelle Unterstützung besser zum Bewußtsein seiner selbst zu gelangen. In Deutschland haben wir dafür die Berufsbezeichnung "Theaterpädagoge" gefunden, obwohl es bisher kein einheitliches Berufsbild dafür gibt und eine grundständige Ausbildung im Fach fehlt. Von Universität zu Universität, von Fachhochschule zu Fachhochschule ist der Umfang und der Stellenwert des Darstellenden Spiels sehr unterschiedlich, da er sich aus dem Kontext des jeweiligen Studienganges ableitet. Der Bogen reicht von den künstlerischen und sozialpädagogischen Einrichtungen bis hin zu den Kultur-, Kommunikations- und Erziehungswissenschaften, die die Teilnahme an diesen Lehrangeboten auch attestieren. Die Hochschule der Künste in Berlin bietet einen Aufbau- und einen Zusatzstudiengang Spiel- und Theaterpädagogik an. Er setzt ein abgeschlossenes Hochschulstudium als Pädagoge oder als Schauspieler, Theaterwissenschaftler sowie verwandter Studienabschlüsse voraus und umfaßt eine Studiendauer von vier Semestern. Über die bestandene Abschlußprüfung wird ein Zeugnis ausgestellt. Vergleichbare Konditionen nennt auch der Studiengang Musik und Theater an der Fachhochschule Osnabrück. Dieser Aufbaustudiengang schließt mit dem akademischen Grad Diplom-Theaterpädagogin/Diplom-Theaterpädagoge ab. Neben diesen Hochschulen, andere wären noch zu nennen, z. B. die Universität Hildesheim mit ihrem Institut Kulturwissenschaften/Theater, übernehmen Theaterpädagogische Zentren, Jugendkunstschulen, Fortbildungsinstitute für Lehrer, Theaterverbände, Bildungsstätten und Akademien, die Aus-, Fort- und Weiterbildung, vornehmlich für Spielleiter und vermitteln in Kursen und Workshops schauspielerisches und inszenatorisches Handwerk. Um diesem Wildwuchs eine Struktur zu geben, haben der Bundesverband Theaterpädagogik und die Bundesarbeitsgemeinschaft Spiel und Theater gemeinsam mit Experten ein Curriculum erarbeitet, das nach dem Durchlaufen verschiedener Stufen dem Studierenden die Möglichkeit bietet, mit einem Zertifikat die Berechtigung zu erwerben, die Berufsbezeichnung "Theaterpädagoge" zu führen. Beide Verbände haben auch in einer verdienstvollen Dokumentation die Adressen der Einrichtungen, Studienanforderungen und Studienrichtungen aufgelistet, die derzeit in der Bundesrepublik Deutschland ein theaterpädagogisches Angebot offerieren. |
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