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Augenblick mal !
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mini~art, Bedburg-Hau |
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Wer auf dem Kopf geht... |
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When You Walk on Your Hands, Heaven is Beneath You |
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Autor: Crischa Ohler, Sjef van der Linden |
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Regie: Rinus Knobel |
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Bewegte Spielzeuge: Helmut Fasaris |
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Bühne: Crischa Ohler |
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Kostüme: Sandra Nienhaus |
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Dramaturgie: Silka Kleinschmidt |
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Video: Peter Bossmann und SchülerInnen der Realschule Kleve II und der Markus-Hauptschule Bedburg-Hau |
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Musik: Sjef van der Linden |
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Sprache: deutsch |
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ab 10 Jahre |
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Dauer: 60 Minuten |
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Rechte: beim Theater |
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Votum: Das Theater mini~art aus Bedburg-Hau hat ein Thema zu einem Theaterstück gemacht, das um das "Herausfallen" aus der Welt kreist. Es dreht sich um Kinder, um ihre Fragen nach dem Glück. Um die Welt, aus der Kinder herausgeschleudert werden bei diesem rasanten Drehtempo. Oder hinausbefördert werden, weil sie ihren Platz verlieren, nicht mehr dazu gehören, sich einen eigenen Weg suchen müssen, verloren gehen. Nahe der niederländischen Grenze, in Bedburg-Hau, hat mini~art nach dem Weggang aus Bochum eine neue Heimat gefunden, auch eine Theaterheimat. Wobei Holland gleich nebenan in doppelter Hinsicht zweite Heimat ist: Crischa Ohler (NRW) und Sjef van der Linden (Niederlande) sind das lebende Beispiel eines holländisch-deutschen Theaters. Sie sind die Autoren, die Spieler ihres Stückes, machen die Musik und das Bühnenbild. Mit Rinus Knobel vom Theater Teneeter (Niederlande), der die Endregie übernahm, haben sie einen idealen Partner für ihre Arbeit gefunden. Die Idee, die Entstehungsgeschichte dieses Stückes, geht zurück auf einen einwöchigen Workshop mit Jugendlichen und ihren Eltern. Deren Lebensgeschichten ließen nicht mehr los. Wollten und sollten bearbeitet, dramatisiert werden. Wurden von einer Video-Klasse mit Hilfe des Lehrers zu Filmen verarbeitet, die Eingang in die Inszenierung fanden. Die langjährigen Erfahrungen mit gleichartigen Workshops, auch grenzüberschreitend, d.h. mit deutschen und holländischen Jugendlichen, sind die Basis, die Keimzelle ihrer künstlerischen Arbeit. Wo sind die Verletzungen, Zerbrechlichkeiten, die Hoffnungen und Wünsche? Das Suchen aus den Projekten heraus, aus der Reise nach innen, die Dinge zu fassen, die wichtig erscheinen, und ihnen zu einem künstlerischen Ausdruck zu verhelfen, das steht im Zentrum ihrer Arbeit. Die Entdeckungsreise beginnt: Ein blauer Raum, Regale mit Aktenordnern, sieben Monitore, Kinderspielzeug. Weiße Zettel fallen vom Himmel. Kindergesichter erscheinen auf den Bildschirmen. Eine Frau notiert Namen, Größe, Augen und Haarfarbe all jener, die verstoßen, vergessen, verloren, missbraucht, allein gelassen wurden. Die Liste ist lang. Ein Mann stürzt von der eingelaufenen Bahn in diese Welt. Ein harter Sturz. Auch er ist irgendwie verloren gegangen. Sie fragt, er erzählt: Von der Tochter, die weggegangen ist, vom Kind in sich, das er irgendwann verloren hat. Einer der Schuldigen, die auch Opfer waren. Sie sprechen über ihre Wünsche und Ängste, das schmerzvolle Erwachsenwerden, ihrer Suche nach einem sicheren Platz im Leben. Und sie retten sich gegenseitig, die zwei aus der Welt Gefallenen. Ist sie die Tochter, die weggegangen ist? Es könnte gut sein. Ein kleines Geheimnis bleibt. Das Thema der verlorenen Kinder und Eltern. Wie nah liegt die Gefahr von Sentimentalität und zu großer Anteilnahme: Doch das Märchen von der Suche nach der eigenen Wahrheit wird mit Poesie und Streitlust erzählt. Ist lustig und traurig. Ist surreal und bleibt doch ganz nahe an den Problemen dieser Welt. In die fiktive Welt der Sammlerin verlorener Kinder wird durch den Einsatz der Monitore, die Einspielung der Kindergesichter, unsere heutige Welt verankert. Das Märchenhafte, auch präsentiert durch das liebevoll ausgesuchte Spielzeug, bekommt durch diese Mattscheiben etwas Gegenwärtiges und Heutiges. Die Entstehung dieses Projektes zeigt deutlich die Arbeitsweise vom Theater mini~art. Sie ist der Grundstein einer besonderen Qualität und ein hervorragendes Beispiel einer freien Theaterarbeit. Die Liebe zum Thema ist spürbar. Das Gleichgewicht von Geheimnis und Genauigkeit, von Aufzeigen und Fordern wird mit kreativem Einfallsreichtum hergestellt. Sie nehmen Partei. Eindeutig. Für die Kinder. Gerda Özer |
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What would happen if we walked around on our hands? If we looked at the world the other way round? If up was down ... would that mean down was up? Or would we just fall right out of the world ...? A voyage of discovery begins: a blue room, shelves full of binders, seven monitors, children's toys. White scraps of paper fall from the sky. Children's faces appear in the monitors. A woman takes notes: name, height, eye and hair colour. Those who've been rejected, forgotten, lost, misused or forsaken. It's a long list. A man derails from his normal routine and falls into this world as well. It's a hard fall. He too, it seems, has lost his way. She asks, he answers. He tells us about his missing daughter and his own inner child he's somehow lost touch with. He's one of the guilty, yet at the same time a victim. They talk about their desires and fears, the pain of growing up, the search for security. They seem to be rescuing each other, these two who've fallen out of the world. Is she the missing daughter? We jump to conclusions ... but the mystery remains. The subject is difficult - lost children and parents - how easy it would be to drift into sentimentality and exaggerated pity. But this tale about searching for one's own inner truth clears the stage of such clutter. Told with poetry and anger, amusement and sadness, the play is surreal and painfully down-to-earth all at once. The fictive world of a woman collecting lost children is anchored in the here-and-now by the children's faces in the monitors. These screens make the toys, like a collective symbol for the fairy tale world, lose their innocence and appear modern. This production testifies to mini-art's unique way of working: on the one hand, an authentic, almost tangible identification with the subject, on the other, a successful balance between mystery and precision, between showing and demanding. And this all spun together with sure-handed inventiveness. A solid foundation for quality and an excellent, highly exemplary independent theatre production. You become a part of the story. Take sides. Identify - absolutely - with the children. Gerda Özer |
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Zum Stück: Ein blauer Raum. Regale mit endlosen Reihen von Aktenordnern, Monitoren, Kinderspielzeug. Eine Frau, die verlorengegangene Kinder sammelt. Ein Mann, der weder weiß, wo er herkommt, noch, wie er heißt. Er ist gestolpert, gefallen, aus der Welt gefallen ...
Es beginnt eine Entdeckungsreise in die Vergangenheit, ein modernes Märchen über die Sehnsucht nach der eigenen Wahrheit. Eine streitlustige und poetische Geschichte über das Wagnis, das Leben aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Über zwei Generationen und das, was sie voneinander wissen oder nicht wissen, über ihre verschiedenen und oft so ähnlichen Wünsche, Ängste und Hoffnungen und über ihre Suche nach dem Glück. |
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Aus dem Stück: Als die Welt einmal Kopf stand, fiel ich durch ein kleines Loch im Himmel, ich fiel nicht, ich raste mit hoher Geschwindigkeit durch die Luft, durch das Blau, in das Schwarz. Es war nicht so, daß ich Angst hatte, dazu ging alles viel zu schnell, aber es wurde doch unangenehm kühl, dann kalt, eiskalt. Wenn es schwarz wird, dachte ich, wird es besser werden, denn dort beginnen die Sterne. Irgendwo, dachte ich, irgendwo werde ich schon landen. Es kann doch nicht sein, daß man von der Welt herunterfällt und nirgendwo ankommt. |
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A blue room. Rows of shelves stacked and ordered with countless loose-leaf binders, monitors, children's toys. A woman who takes in lost children, collects them. A man who neither knows his name, nor where he comes from. He seems to have stumbled and fallen right out of the world...
We embark upon a journey into the past. A modern-day fairy tale about longing. Longing for one's own inner truth. A poetic story about daring to look at life from a different angle. Conflicting angles. Mirrored in the abyss separating two generations. What can they have in common? Yet the desires, fears and hopes seem strangely similar, as each in their own way embarks on the search for happiness. |
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![]() Sjef van der Linden, Crischa Ohler Foto: © Sabine Gudath |
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Medienecho: |
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Rheinische Post |
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Rheinische Post, Mittwoch, 25. April 2001 |
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