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EREIGNISSE
 

Augenblick mal !
7. Deutsches Kinder- und Jugendtheater-Treffen
vom 3. bis 8. Mai 2003 in Berlin

Kurzberichte und Stellungnahmen aus Berlin - vom 3. bis 8. Mai 2003
 
 


Montag, 5. Mai 2003

 
 

Das Treffen der Treffen

 
 
 
Theater für junge Menschen – Zwischen Gesinnung, Funktionalisierung und Ästhetik
Eine Diskussion
 
 
 
 
Am 4. Mai trafen sich die beiden Berliner Theater-Treffen gleichberechtigt und souverän, um über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Ästhetik jener Theaterkunst zu sprechen, die sie jeweils vertreten und präsentieren.
Ein Auszug aus der Diskussion:

Franziska Steiof:
(Mitglied der Auswahlkommission des Kinder- und Jugendtheater-Treffens)

"Gott sei Dank habe ich die Praxis im Kinder- und Jugendtheater nie so erlebt, dass da zuerst überlegt wird, was den Kindern und Jugendlichen beigebracht werden muss. Gott sei Dank ist es so, dass hier alles mehr und mehr zu den Regisseuren hin verschiebt. Dass die Regisseure sagen: ‚Wir haben Lust, diesen oder jenen Stoff umzusetzen...’ Und im allerbesten Fall basiert die Umsetzung auf einer freiwilligen Zusammenstellung der Mitwirkenden, die mit großem Lust und Engagement das Ganze vollziehen. Ich hätte auch keine Lust mehr auf Theater, wenn jemand vorher sagen würde: ‚Dies und jenes musst du den Zuschauern vermitteln’ oder ‚die Schauspieler müssen aber solche Kostüme tragen’ - das gilt im Übrigen auch für den Abendspielplan. Dann ist da schon im Ansatz was schief. Ich denke, es kann dann nicht mehr blühen.
Was vielleicht auch oft unter den Tisch fällt, zum Thema Unterschied: Machen wir uns nichts vor. Es gibt noch die Abstufung zwischen Erwachsenen- und Kinder- und Jugendtheater. Es gibt das ‚große Festival’, das höher im Ansehen steht. Es gibt diese Abstufung gerade auch unter den Schauspielern. Das Kinder- und Jugendtheater jedoch braucht wirklich sehr gute Schauspieler, die mit großer Lust für das junge Publikum spielen. Darum kämpfe ich für personelle Bewegungen und das kann nur durch Praktika passieren. Dass die Schauspieler und die Regisseure zwischen den Sparten wechseln. Und zwar, weil sie ein Stück lieben, weil sie einen Stoff umsetzen wollen."
 
 
 
 

Franziska Steiof, Dr. Dietmar N. Schmidt
Foto © Inga Betten
 
 


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