[ Zurück ] [ Programm ]
 
EREIGNISSE
 

Augenblick mal !
6. Deutsches Kinder- und Jugendtheater-Treffen
vom 5. bis 10. Mai 2001 in Berlin
 
Weitere Informationen



WAS WIE WO
 


Grußwort
 


Goethe-Institut
 


Auswahlkommission
 


Rahmenprogramm
 


Gesprächsrunden und Diskussionsforen
 


Europäische Schulhofgeschichten
 


European Schoolyard Stories
 


Dokumentation
 


Impressum
 
 


 


WAS WIE WO
 
[ Nach oben ]
Augenblick mal !
 


6. Deutsches Kinder- und Jugendtheater-Treffen
 


Berlin, 5.-10 Mai 2001
 


Eine Veranstaltung des Kinder- und Jugendtheaterzentrums in der Bundesrepublik Deutschland in Zusammenarbeit mit dem carrousel Theater an der Parkaue
 
 


 


Schirmherrschaft
 


Staatsminister Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin, Beauftragter der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und der Medien
 
 


 


Veranstalter
 


Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland
Schützenstraße 12
60311 Frankfurt am Main

www.kjtz.de
 
 


 


Festivalschalter
 


Im Foyer des carrousel Theater befindet sich der Festivalschalter, an dem alle Ihre Fragen rund um das 6. Deutsche Kinder- und Jugendtheater-Treffen beantwortet werden. Geöffnet ist der Schalter ab Samstag, den 5. Mai, 15 Uhr. An den anderen Tagen ist er von 9 bis 20 Uhr besetzt
 
 


 


Karten
 


Der Eintritt zu allen Vorstellungen beträgt 18 DM, ermäßigt 9 DM.
Der Eintritt zu den Veranstaltungen des Rahmenprogramms ist frei, für die Gespräche "Die allmähliche Verfertigung des Gedankens beim Reden" bitten wir um vorherige Anmeldung am Festivalschalter.
 


Der zentrale Kartenverkauf findet ab dem 12.03.2001 an der Theaterkasse im carrousel Theater an der Parkaue unter der
Der Kartenschalter für das Fachpublikum befindet sich ebenfalls im Foyer des carrousel Theaters. Er ist Samstag von 15 bis 20 Uhr, am Sonntag von 10 bis 20 Uhr und an allen folgenden Tagen jeweils von 9 bis 19 Uhr geöffnet und unter der Nummer 55 erreichbar.

Die Restkarten für die Aufführungen an den anderen Spielorten werden ab eine Stunde vor der jeweiligen Vorstellung nur noch an der Kasse des jeweiligen Spielortes verkauft. Die Kassen in der Schiller-Theater-Werkstatt, im GRIPS Theater, in der SCHAUBUDE, in den Sophiensælen sowie im Theaterhaus am Alten Markt in Potsdam öffnen jeweils erst eine Stunde vor der jeweiligen Vorstellung.

Mit Ihrer Eintrittskarte können Sie ab drei Stunden vor Vorstellungsbeginn bis zum Betriebsschluß der BVG die öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos benutzen.
 
 


 


Der Augenfüßler
 


Auch in diesem Jahr erscheint der "Augenfüßler" - die Zeitung zum Kinder- und Jugendtheater-Treffen. Unter Anleitung der theaterpädagogischen Abteilung des carrousel Theaters erscheint täglich eine Ausgabe, die von zwölf Berliner SchülerInnen und StudentInnen produziert wird.
Die 15- bis 20jährigen Jugendlichen beobachten das Festival und beschreiben in Texten, Fotos und Zeichnungen die Aufführungen und Diskussionen. Sie befragen TheaterzuschauerInnen nach ihren Eindrücken und TheatermacherInnen nach ihren Arbeitsweisen. Das Redaktionsbüro befindet sich in der "Spielbühne" des carrousel Theaters und ist erreichbar unter
 
 


 


Ausblick
 


Das 7. Deutsche Kinder- und Jugendtheater-Treffen wird im April 2003 in Berlin stattfinden.
 
 


 


Festivalbüro
 


c/o Kinder- und Jugendtheaterzentrum
Am Stadtpark 2-3
10367 Berlin

 
 


 


Treffpunkt
 


Der Treffpunkt des Festivals befindet sich im Haus der Kinder, neben dem carrousel Theater an der Parkaue.
Im Festivalcafé wird für Ihr leibliches Wohl gesorgt, Sie können sich zwischen den Veranstaltungen erholen und haben Gelegenheit, andere Festivalteilnehmer und -teilnehmerinnen treffen.
 
 


 


Grußwort
 
[ Nach oben ]
Augenblick mal !
 


Theater sehen, Kollegen treffen, Freunde finden, unserem Publikum, Berliner Kindern und Jugendlichen begegnen, Eindrücke austauschen und immer wieder Theater sehen. So könnte man "Augenblick mal !", das Deutsche Kinder- und Jugendtheater-Treffen beschreiben, wenn man dieses Theatertreffen jemandem erklären müßte, der es noch nicht kennt. Aber gibt es so einen noch? Kinder- und Jugendtheatermacherinnen und -machern im In- und Ausland sind "Augenblick mal !", der Titel unseres Theatertreffens, und unser Maskottchen, der Augenfüßler, wohl bekannt.

Zehn bemerkenswerte Inszenierungen aus Deutschland, sieben Uraufführungen "Europäischer Schulhofgeschichten" aus Russland, Polen, Frankreich, den Niederlanden, der Schweiz und Deutschland, thematische Tagesgespräche, Fortbildung des Goethe-Institutes, Forum Freier Theater, Forum Puppen- und Figurentheater, Journalistenforum, Studentenforum, ASSITEJ-Gala. Das ist ein Teil des Angebotes an unsere Gäste aus Berlin, Deutschland und aus aller Welt in den fünf Tagen im Mai.

Das caroussel-Theater an der Parkaue, das GRIPS Theater am Hansaplatz, die SCHAUBUDE in der Greifswalder Straße, die SCHILLER-Theater-WERKSTATT am Ernst-Reuter-Platz und die Sophiensæle. Das sind die Spielstätten, wohin wir unser Publikum einladen, die Inszenierungen unseres Theatertreffens zu erleben.

5. bis 10. Mai 2001. Das ist der Zeitraum in dem wir alle, die in Deutschland, Europa und der Welt Kinder- und Jugendtheater machen und alle, die herausragendes Kinder- und Jugendtheater sehen wollen herzlich nach Berlin einladen.

Dr. Gerd Taube
Künstlerischer Leiter
 



 
 


 


Grußwort der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
 


Bereits zum 6. Mal findet "Augenblick mal!" - das Deutsche Kinder- und Jugendtheater-Treffen statt. Fünf Inszenierungen für Kinder und fünf Inszenierungen für Jugendliche werden diesmal im Hauptprogramm zu sehen sein. In dem spannenden Festival-Programm vereint sich mehr als ein "Augenblick" auf das Kinder- und Jugendtheater - es ist eine Woche, in der international herausragendes Theater zu erleben ist.
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend begleitet das Festival von Beginn an und hat so das Kinder- und Jugendtheater in Deutschland maßgeblich unterstützt. Auch in Zukunft wird uns die Förderung dieser jugendpolitisch wichtigen Veranstaltung am Herzen liegen.
Das Festival zeichnet auch immer die Entwicklung der Kinder- und Jugendtheater-Szene nach. So ist es erfreulich, daß sich unter den "künstlerisch bemerkenswerten Inszenierungen" in diesem Jahr zu gleichen Teilen Produktionen für Kinder und für Jugendliche befinden. Aus allen Himmelrichtungen Europas stammen die "Europäischen Schulhofgeschichten am Beginn eines neuen Jahrtausends". Aus Frankreich, Großbritannien, Portugal, Rußland, den Niederlanden, der Schweiz und Deutschland treffen sich sieben europäische Theater, um erstmals gemeinsam den Theater-Zyklus rund um das Geschehen auf dem Schulhof vorzustellen. Besonders erfreulich ist, daß sie mit ihren Jugendclubs kommen, die im Vorfeld des Festivals ihre eigenen "Schulhofgeschichten" präsentieren und sich dabei gegenseitig sowie das Festival und Berlin kennen lernen können.
Bedingt durch die Osterferien findet das Treffen in diesem Jahr zum ersten Mal parallel zum Theater-Treffen Berlin statt. Ich denke, daß sich das anspruchsvolle Programm keinesfalls hinter seiner "großen Schwester" verstecken muß, sondern zeigt, daß die traditionelle Trennung zwischen Jugendtheater und Erwachsenentheater nicht mehr existiert. Junge Erwachsene finden ihre Welt, ihre Fragen und Probleme in beiden Festivals vertreten.

Für die Woche des 6. Deutschen Kinder- und Jugendtheater-Treffens wünsche ich allen großen und kleinen Besucherinnen und Besuchern aufregende Tage voller neuer Erlebnisse.

Dr. Christine Bergmann
Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
 
 


 


Grußwort des Beauftragten der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und der Medien
 


Als kurz nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten das deutsch-deutsche Kinder- und Jugendtheater-Treffen ins Leben gerufen wurde, ahnten weder die Veranstalter noch die Teilnehmer, daß es sich zu einem renommierten internationalen Festival entwickeln würde. Die Gastspiele aus Ost- und Westeuropa sowie aus Israel bereichern inzwischen die gesamte Kinder- und Jugendtheaterszene in Deutschland. Außerdem kamen bei dem Kinder- und Jugendtheatertreffen neue Sparten hinzu - neben dem Sprechtheater sind nun auch das Puppen-, Figuren- und Tanztheater sowie multimediale Performances vertreten.Aus Deutschland werden in diesem Jahr Adaptionen von Märchen- und Kinderbüchern, moderne Jugendstücke und die "junge Dramatik" von Theatern aus der ganzen Bundesrepublik gezeigt. In einem zweijährigen, von der Europäischen Union geförderten Projekt entwickelten Autoren, Theaterpädagogen, Lehrer und Regisseure aus Schulhofgeschichten Theaterstoffe, die nun erstmalig zu sehen sein werden. Wann passiert es schon einmal, daß bei einem Theatertreffen sieben Uraufführungen aus sieben Ländern zu sehen sein werden? Die Ensembles kommen aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden, Portugal, Rußland und der Schweiz. Um die Inszenierungen aus den europäischen Ländern möglichst authentisch aufführen zu können, werden sie in ihren jeweiligen Landessprachen aufgeführtgespielt.
Das diesjährige Kinder- und Jugendtheater-Treffen bietet jungen Menschen die Chance, in einem spielerischen Diskurs ihre kulturellen Eigenheiten und Gemeinsamkeiten kennenzulernen. Wenn dabei ein geschärftes kulturelles Bewusstsein entsteht, wenn Sensibilität und Neugier erwachen, haben wir viel erreicht.

Ich wünsche dem 6. Deutschen Kinder- und Jugendtheatertreffen, aus dem ein internationales Theater-Treffen geworden ist, aufregende Inszenierungen, kontroverse Diskussionen, ein aufgewecktes Publikum und nachhaltige Erfolge über die Grenzen Berlins hinaus.

Staatsminister Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin
Beauftragter der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und der Medien
 
 


 


Grußwort des Senators für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Berlin
 


Zum 6. Mal ist das Deutsche Kinder- und Jugendtheater-Treffen in Berlin zu Gast - eine gleichermaßen begrüßenswerte wie fortsetzungswürdige Tradition.
Unter dem Festivalmotto "Augenblick mal" bietet dieses Treffen, das zugleich Austausch wie Begegnung von Theaterkünstlern und Publikum ist, die Gelegenheit, einen Blick auf die 10 künstlerisch bemerkenswertesten Inszenierungen des deutschen Kinder- und Jugendtheaters zu werfen. In diesem Sinne steht "AUGENBLICK mal" in den sechs Festivaltagen für Austausch, Unterhaltung, Genialität, Erfahrung, Neugierde, Begegnung, Leidenschaft, Interesse, Chance und Kreativität.
Über die kulturelle und soziale Bedeutung des Kinder- und Jugendtheaters ist vieles so Überzeugendes wie Erfahrbares gesagt und geschrieben. Und die Theaterpraxis in Deutschland belegt dies alljährlich auf beeindruckende Weise. Eine der bemerkenswertesten kulturellen Leistungen des Kinder- und Jugendtheaters besteht nicht zuletzt darin, das junge Publikum in die Kunst des Zuschauens und Zuhörens einzuführen. Kaum eine andere Zielgruppe des Theaters ist ein gleichermaßen kritisches wie emphatisches Publikum. Dies verlangt von den Theatermachern ein hohes Maß an Einfühlung und Spielfreude. So unterschiedlich die theatralischen Mittel, Spielweisen und Themen auch sein mögen - Theater für Kinder und Jugendliche darf vieles, nur nicht langweilig sein.
Und wie dies erreicht werden kann, davon werden wir uns beim Kinder- und Jugendtheatertreffen eindrucksvoll überzeugen können. Mit den "Europäischen Schulhofgeschichten" bietet das Treffen neben den deutschen Inszenierungen einen außergewöhnlichen internationalen Focus.
Der europäische Gedanke wird durch die Darstellung vergleichbarer wie verbindender Erfahrungen ein Stückchen konkret erlebbar.
Mein Dank gilt besonders dem Deutschen Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland und dem carrousel Theater an der Parkaue Berlin als Initiatoren dieses Festivals sowie dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, dem Goethe-Institut, der Europäischen Kommission sowie der Gemeinsamen Kommission für den Hauptstadtkulturfonds, die das Treffen durch die finanzielle Unterstützung ermöglicht haben.

Ich wünsche allen Beteiligten und Gästen anregende Begegnungen und interessante Theatererlebnisse, den gastierenden Ensembles wünsche ich besonders den Applaus und den Jubel des jungen Publikums.

Dr. Christoph Stölzl
Senator für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Berlin
 
 


 


Grußwort des Goethe-Institutes Inter Nationes e.V.
 


Das deutsche Kinder- und Jugendtheater hat innerhalb der Theaterarbeit und seit einigen Jahren auch in der Spracharbeit des Goethe-Institut Inter Nationes seinen festen Platz. War in den 70er und 80er Jahren in der Auslandsperspektive das deutsche Kinder- und Jugendtheater mehr oder weniger synonym mit Grips oder Roter Grütze, so konnte das Goethe-Institut Inter Nationes im vergangenen Jahrzehnt eine zunehmende Vielfalt an Künstlern und Ensembles aus dem Kinder- und Jugendtheater präsentieren, den Dialog mit den Theaterpartnern der Gastländer unterstützen und darüber hinaus auch das Interesse an der deutschen Sprache fördern.
Das seit 1991 alle zwei Jahre stattfindende deutsche Kinder- und Jugendtheatertreffen hat einen großen Anteil an dieser Entwicklung. Das Treffen zeigt nicht nur einen Ausschnitt aktueller Inszenierungen, sondern es stellt eine Plattform dar, auf der sich Kulturmanager und Theaterleute treffen und Informationen austauschen, Projekte planen und Entwicklungen diskutieren.
Das Goethe-Institut Inter Nationes lädt regelmäßig eine Anzahl von KollegInnen, die sich an den Kulturinstituten im Ausland mit Kinder- und Jugendtheater beschäftigen, nach Berlin ein, damit sie sich ein unmittelbares Bild vom aktuellen Stand des deutschen Kinder- und Jugendtheaters machen können. Gerade der persönliche Kontakt mit Künstlern aus diesem Bereich gibt häufig wichtige Impulse für die Arbeit an den Instituten.
Ohnehin haben sich die internationalen Begegnungen zu einem wichtigen Bestandteil jedes Treffens entwickelt. Die MitarbeiterInnen der Goethe-Institute begegnen hier nicht selten auch wieder ihren eigenen ausländischen Partnern im Kinder- und Jugendtheater, die sich einen Überblick über aktuelle Tendenzen und neue Inszenierungen verschaffen wollen. Das gemeinsam Gesehene und Erfahrene, die Gespräche und Begegnungen am Rande, werden dabei zum Ausgangspunkt für neue Projekte und Ideen.

In diesem Sinne wünschen wir allen Beteiligten, allen Künstlern und Organisatoren, allen kleinen und großen Zuschauern und nicht zuletzt den teilnehmenden Kolleginnen und Kollegen viele Anregungen, viele neue Erfahrungen und Impulse und natürlich viel Freude an den sechs Tagen konzentriertem Kinder- und Jugendtheater.

Martin Berg
Leiter des Bereichs Theater am Goethe-Institut Inter Nationes e.V.

Chris Meuer
Referentin für Pädagogische Verbindungsarbeit am Goethe-Institut Inter Nationes e.V.
 
 


 


Grußwort des Vorsitzenden der ASSITEJ
 


Wo und vor allem wie kann man Theater für Kinder und Jugendliche studieren?
 


Ein Thema, das auch auf dem Deutschen Kinder- und Jugendtheater-Treffen zur Diskussion stehen sollte

Was befähigt den einen oder anderen, im Kindertheater eine Rolle zu spielen? Wieviel Talent braucht man, um Jugendtheater machen zu können? Welches Handwerkszeug sollten die gelernt haben, die im Theater für ein junges Publikum ihren Auftritt haben? Fragen, die die Welt bedeuten; Fragen an die, die Bretter betreten, Fragen an den künstlerischen Nachwuchs. Antworten werden uns auch die Biografien jener geben, die im Rahmen des 6. Deutschen Kinder- und Jugendtheater-Treffens in Berlin eingeladen sind, ihre Kunst und ihr Können in den Inszenierungen zu zeigen.
Die, die für die Jüngsten die Bühne bereiten, werden immer älter. Sie haben eine einzigartige Landschaft in unserem Lande geschaffen. Mit Staatstheatern, Stadttheatern, Landesbühnen und insbesondere mit sogenannten Freien Theatern, die für Kinder und Jugendliche dramatische Ereignisse schaffen. Von Standards kann die Rede sein. Standards, die es zu halten gilt. Standards, die hie und da auch noch getoppt werden dürfen.
Aber wo lernt man das? Was man braucht. Als Schauspieler, Dramatiker, Regisseur, Dramaturg, Theaterpädagoge, Musiker, Bühnen- und Kostümbildner. Wir müssen uns Gedanken machen. Um Aus-, Fort- und Weiterbildung für das Kinder- und Jugendtheater. Wir müssen nach wie vor das Kinder- und Jugendtheater, dieses andere Theater mit dem besonderen Publikum, zum Gegenstand von Lehre und Forschung machen. Es geht um Bildung für eine Praxis; nicht für die, die ist, sondern für die, die sein soll. Es geht nicht um eine Spezialisierung, etwa um den Kindertheater-Schauspieler oder gar den Jugendtheater-Regisseur. Es geht um die Integration von Kinder- und Jugendtheater in alle Felder und in alle Formen der künstlerischen Praxis, der Theorie und der Studien derselben.
Ich behaupte, daß dies eine Erweiterung der Theaterausbildung darstellen könnte. Ein sur plus! Darüber wäre zu reden.
Die ASSITEJ lädt hierzu ein! Auch auf dem 6. Deutschen Kinder- und Jugendtheater-Treffen in Berlin. Und zu einer Internationalen Konferenz. Vom 1. bis 4. November 2001 in der Hochschule Musik und Theater in Zürich. Zum Thema: How to study Theatre for Children and Young People?

Prof. Dr. Wolfgang Schneider
Vorsitzender der ASSITEJ
(Internationale Vereinigung des Theaters für Kinder und Jugendliche)
Bundesrepublik Deutschland
 
 


 


Grußwort des Direktors des Kultursekretariats Nordrhein-Westfalen
 


Der Streit ist alt, aber sympathisierend. Wer oder was ist das Schönste im ganzen Land? "Augenblick mal" oder die "Traumspiele"? Das Kinder-Musik-Theater-Festival des Kultursekretariats Nordrhein-Westfalen oder das Deutsche Kinder- und Jugendtheater-Treffen hier?
Ausgedacht haben wir uns die beiden Veranstaltungsreihen unabhängig voneinander und so ziemlich zur gleichen Zeit. Sie finden seit 1991/92 jeweils alle zwei Jahre und nun bzw. im März kommenden Jahres beide zum sechsten Male statt.
Was wir wollen, ist klar und uns gemeinsam; wie wir es tun, auch unterschiedlich. Nachweisen wollen wir die Qualität und die Notwendigkeit, den aktuellen Standard des professionellen Theaters für junge Menschen. Und die Aufmerksamkeit für ein großes Ereignis soll den Aktivitäten, der Arbeit im Theateralltag helfen. Auch ist der Horizont der Beobachtung, der Auswahl im Wettbewerb, der gleiche: ganz Deutschland.
Anders als beim Festival jetzt wieder in der Hauptstadt Berlin, machen die "Traumspiele" jeweils acht Städte in Nordrhein-Westfalen zur Bühne. Bei aller Erschwernis der Organisation: Der Spitze etwas mehr Verbreitung zu geben, ist der Vorteil dabei; der Nachteil die mangelnde Konzentration und Intensität der Begegnung.
Doch es gibt größere Unterschiede. "Augenblick mal" greift wagemutig aus auch auf das Theater für Jugendliche. Wir beschränken uns dezidiert auf das Theater für Kinder, in Verabredung mit dem ZDF, das als Partner der "Traumspiele" von Anfang an tatsächlich jeweils die drei "besten" Aufführungen aufzeichnet und ausstrahlt. Der Videokassetten mit derart ausgezeichnetem Kindertheater bedienen sich inzwischen zahlreiche Schulen.
Es ist ein besonderer Akzent, daß sich die "Traumspiele" ausdrücklich auch auf das Musiktheater für Kinder einlassen, es in den Programmen quer durch alle Formen und Formate zur Geltung bringen wollen; von der großen Oper bis zum Singspiel zweier Personen. Dahinter steckt der Gedanke, daß Kindern keine theatralische Gangart fremd bleiben sollte, zumal die musikalische nachhaltig viel Offenheit, Interesse und Zutrauen für sich beanspruchen kann.
Noch mal zurück zur beiderseitigen Sympathie. Wie schön, daß meine frühere Managerin fürs Kindertheater jetzt in der Jury für "Augenblick mal" war; und wie schön desgleichen, daß umgekehrt der jetzige Chef des Deutschen Kinder- und Jugendtheaterzentrums vor Jahren auch schon im Auswahlgremium der "Traumspiele" kräftig mitgemischt hat.
Redlich geteilt haben wir uns die politische und kulturpolitische Unterstützung. "Augenblick mal" hat es mit der Bundesregierung, "Traumspiele" verdanken nicht wenig der Regierung nur eines Bundeslandes; das aber dafür unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten.

Dr. Dietmar N. Schmidt
Direktor des Kultursekretariats Nordrhein-Westfalen
 
 


 


Grußwort des Künstlerischen Leiters des Treffens
 


Treffpunkte
 


Wir treffen uns in Berlin! So verabreden sich alle zwei Jahre Kinder- und Jugendtheatermacher in Deutschland und Europa. Sie verabreden sich zu einem der wichtigsten Kinder- und Jugendtheater-Festivals in Europa - zum Deutschen Kinder- und Jugendtheater-Treffen, das jetzt zum sechsten Mal stattfindet.
Wir treffen uns in Berlin! So können sich seit Dezember zehn Theater in Deutschland verabreden, die mit ihren Aufführungen zum 6. Deutschen Kinder- und Jugendtheater-Treffen eingeladen wurden. Anfang des Jahres 2000 hatten wir unsere Auswahlkommission beauftragt, die Landschaft des deutschen Kinder- und Jugendtheaters unter die Füße und in Augenschein zu nehmen. Das Ergebnis der Sichtung von nahezu 300 Aufführungen war der Vorschlag, zehn Inszenierungen nach Berlin einzuladen: die Jugendtheateraufführung des Staatstheaters ebenso wie die Kindertheaterinszenierung eines Freien Theaters, die Vorstellung des eigenständigen Kinder- und Jugendtheaters oder die Inszenierung einer vierten Sparte. Die Auswahl scheint für die Organisationsformen des Kinder- und Jugendtheaters in Deutschland repräsentativ, solche Repräsentativität herzustellen war jedoch eher zufälliges Ergebnis der Arbeit unserer Auswahlkommission. Den aufmerksamen Blick auf die Spezifik des Kindertheaters und auf neue Entwicklungen und Talente im Jugendtheater auch jenseits des angestammten Kinder- und Jugendtheaters zu richten, hatten wir den Kommissionsmitgliedern gleichwohl bereits vor Beginn ihrer Arbeit empfohlen. So ist eine Auswahl zustande gekommen, die nicht vordergründig dem Proporzdenken gehorcht, obwohl sie sehr ausgewogen erscheint. Die Diskussion über das Deutsche Kinder- und Jugendtheater-Treffen kann sich also dieses Mal auf die Auseinandersetzung mit den ästhetischen Eigenarten der einzelnen Inszenierungen konzentrieren. Die Aufführungen jedenfalls bieten trefflichen Anlaß für die ästhetische Debatte, die von der Auswahlkommission nicht nur mit ihren Vorschlägen für die Einladung nach Berlin, sondern auch mit ihrem Resümee in diesem Programmbuch eröffnet wird.
Wir treffen uns in Berlin! So haben sich auch sieben Kinder- und Jugendtheater aus Europa verabredet, die sich an dem europäischen Projekt "European Schoolyard stories at the Start of the New Millennium" beteiligen. Sie zeigen Uraufführungen, die in dem Projekt entstanden sind, exklusiv auf den Festivals in Berlin und Lyon. Damit widmet sich das 6. Deutsche Kinder- und Jugendtheater-Treffen auch dem europäischen Kinder- und Jugendtheater und präsentiert ein europäisches Netzwerk und seine Ergebnisse.
Wir treffen uns in Berlin! Weil wir nicht nur vom Theater unterhalten werden wollen, sondern uns auch über Theater unterhalten wollen. Das Rahmenprogramm bietet vielfältige Gelegenheiten bei thematischen Aufführungsgesprächen, im Studentenforum und anderen Fachforen. Die reflektierte Auswahl von zehn bemerkenswerten Inszenierungen und das Angebot im Rahmenprogramm qualifizieren das 6. Deutsche Kinder- und Jugendtheater-Treffen von einer bloßen Hitparade zu einem Theatertreffen.
Wir haben etwas zu zeigen und etwas zu sagen. Treffen wir uns also in Berlin!

Dr. Gerd Taube
Künstlerischer Leiter des Treffens
 
 


 


Goethe-Institut Inter Nationes und das Kinder- und Jugendtheater in Deutschland
Das deutsche Kinder- und Jugendtheater spielt innerhalb der Theaterarbeit und der Spracharbeit des Goethe-Instituts Inter Nationes eine wichtige Rolle. Um Möglichkeiten der Zusammenarbeit aufzuweisen, möchten wir die Gelegenheit nutzen, über die Ziele und Aufgaben im Bereich Theater stichwortartig zu informieren und zu beschreiben, auf welchem Wege gemeinsame Projekte realisiert werden können.

Ziele und Aufgaben
  • Entsendung repräsentativer Gastspiele
  • Informationen über die gegenwärtigen Tendenzen im deutschen Regie- und Bühnenbetrieb, vermittelt durch Tourneen, Gastspiele, Symposien und Seminare im Ausland
  • Fortsetzung und Intensivierung der Zusammenarbeit mit Künstlern und Ensembles der Gastländer in Form von Gastregien, Workshops und anderen gemeinsamen Projekten
  • Unterstützung lokaler Theatergruppen bei der Produktion deutscher Theaterstücke in der Landessprache
  • Unterstützung von Auslandsgastspielen und -projekten von Ensembles aus dem Amateur- und Nachwuchsbereich
  • Unterstützung von Ensembles aus sogenannten Transformationsländern bei Tanz- und Theatergastspielen in Deutschland
  • Informationsservice für die Auslands-institute und ausländischen Fachleute, z.B. durch die Theatervideothek und -bibliothek sowie durch fachspezifische Filme und Ausstellungen
  • Durchführung von Fortbildungsveranstaltungen im Theater- und Tanzbereich für MitarbeiterInnen der Institute weltweit
  • Fortbildung von Theater- und Ballett-/Tanzfachkräften aus Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa (Hospi-tationsstipendien an Bühnen in Deutschland) in Zusammenarbeit mit der deutschen Sektion des Internationalen Theaterinstituts in Berlin (ITI)
  • Planung und Vermittlung von Beteiligungen an deutschen Kulturwochen
Während sich die o.g. Maßnahmen hauptsächlich an ein Fachpublikum richten, versucht das Goethe-Institut Inter Nationes seit einigen Jahren auch, mit der Entsendung repräsentativer Gastspiele aus dem Bereich Kinder- und Jugendtheater Deutschlernern in aller Welt die deutsche Sprache näher zu bringen. Besonders das Theater bietet einen kulturellen Kontext, in dem die Fremdsprache erlebt und mit allen Sinnen erfahren werden kann. Die Sprache selbst spielt manchmal eine untergeordnete Rolle, die expressiven Ausdrucksformen des Theaters unterstützen das Verstehen und gleichzeitig wird ein Teil deutscher Kultur und Landeskunde vermittelt.
Zur Verbreitung der dramatischen Literatur für Kinder und Jugendliche beteiligt sich das Goethe-Institut Inter Nationes an dem vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend vergebenen Deutschen Kindertheaterpreis und Deutschen Jugendtheaterpreis. Der Anteil des Goethe-Instituts Inter Nationes ist die Förderung von Übersetzungen preisgekrönter Stücke, die dann natürlich in dem jeweiligen Land auch inszeniert werden sollen. Diese Förderung kann von dem jeweiligen Institut im Ausland beantragt werden.

Projekte
Theaterprojekte des Goethe-Instituts Inter Nationes entstehen in enger Kooperation der Institute im Ausland mit ihren Partnern vor Ort. Der Theaterbereich und der Bereich Kulturprogramme in der Pädagogischen Verbindungsarbeit beraten dabei die Institute, indem sie für das Projekt geeignete Künstler oder Inszenierungen vorschlagen oder schon benannte einschätzen. Der Beirat Theater, der sich aus namhaften Fachleuten aus den Bereichen Theater und Tanz, in dem auch die Bereiche Kinder- und Jugendtheater, Puppen- und Figurentheater durch Experten vertreten sind, berät das Institut bei der Auswahl.
Anträge auf Unterstützung eines Theaterprojektes im Ausland können ausschließlich von Goethe-Instituten oder Goethe-Zentren im Ausland gestellt werden. Eine direkte Bewerbung durch Künstler oder Ensembles um Auftritte oder Unterstützung eines Vorhabens ist nicht möglich.
Im Falle einer Unterstützung eines Projekts nehmen das örtliche Goethe-Institut/ Goethe-Zentrum oder die Zentralverwaltung Kontakt mit dem Künstler oder Ensemble auf und treffen die notwendigen Vereinbarungen.
Eine Unterstützung kann von einem Zuschuss für Reisekosten - stets im Rahmen des Bundesreisekostenrechts - bis hin zu einer von den Instituten organisierten Tournee gehen. Entscheidend für die Förderung eines Projekts ist, daß es auf Dialog, Austausch und Zusammenarbeit gegründet ist, von der möglichst beide Seiten gleichermaßen profitieren. Dabei haben die örtlichen Institute darauf zu achten, daß die Veranstaltungen vor Ort relevant sind, das heißt, sie sollen entweder breite Kreise der Bevölkerung ansprechen oder beim Fachpublikum auf Multiplikatoren zielen, und daß sie nachhaltig sind, also neue Impulse geben sowohl für das Gastland, als auch für die reisenden Künstler selbst.
Auch das 6. Deutsche Kinder- und Jugendtheatertreffen in Berlin wird sicher wieder zahlreiche Impulse für neue Projektideen geben.

Chris Meuer
Pädagogische Verbindungsarbeit

Thomas Stumpp
Bereich Theater
 
 


 


Alle zwei Jahre, immer in den Jahren, in denen kein Deutsches Kinder- und Jugendtheater-Treffen stattfindet, reist eine Jury - bestehend aus drei Personen - durch Deutschland.
Zwischen 200 und 300 Vorstellungen werden gesichtet. Im Ergebnis dieser Sichtung spricht die Auswahlkommission ihre Empfehlung für das Festival aus: Zehn künstlerisch bemerkenswerte Inszenierungen werden eingeladen. Im Programmbuch begründen die Jurymitglieder ihre Auswahl, die während des Festivals reflektiert und diskutiert werden soll.

Im Jahre 2000 waren der Münchener Dramaturg Tristan Berger, die Theaterpädagogin Karola Marsch und die Festival- und Kulturmanagerin Gerda Özer Mitglieder unserer Auswahlkommission.
 



Foto: Stefan Maria Rother
 
 


Tristan Berger
Der Münchener Dramaturg war zunächst an der Schauburg in München und der Württembergischen Landesbühne Esslingen beschäftigt. Danach leitete er das künstlerische Betriebsbüro der Münchner Philharmoniker und arbeitete im Organisationsteam für die dritte Münchener Biennale von Hans Werner Henze. Von 1993 bis 1997 leitete er als einer der jüngsten Intendanten in Deutschland das Thalia Theater in Halle/Saale, wo regelmäßig die Werkstatt-Tage Halle veranstaltet werden (1996 als ASSITEJ World Project). Seitdem ist er als Produktionsdramaturg, freier Regisseur (letzte Inszenierung "Zeraldas Riese" von Tomi Ungerer), Autor und Übersetzer tätig.
Tristan Berger führt auch Kommunikationstrainings für Wirtschaftsbetriebe, Forschungseinrichtungen und Krankenhäuser durch und ist Dozent an verschiedenen Universitäten, Akademien und Berufsbildungswerken.


Karola Marsch
Die Theaterpädagogin ist in Berlin, Moskau und Bonn aufgewachsen. Nach dem Studium der Germanistik/Slawistik und Studienaufenthalten in Odessa und Leningrad war sie 1991 Gründungsmitglied des freien Projekts theater 2. fall in Magdeburg (Künstlerische Leitung: Kay Wuschek). Von 1992 bis 2000 war sie als Theaterpädagogin an den Freien Kammerspielen in Magdeburg tätig. Während dieser Zeit war sie auch an verschiedenen Theaterprojekten in Komsomolsk-am-Amur/Rußland, Paris und Deutschland als Spielerin, Projektleiterin, Dolmetscherin bzw. Assistentin beteiligt. Ab 1994 leitete Karola Marsch den Theaterjugendclub der Freien Kammerspiele. Seit Beginn der Spielzeit 2000/2001 ist Karola Marsch Theaterpädagogin am Schauspiel Leipzig.


Gerda Özer
Elf Jahre lang, von 1972 bis 1983, war die Festival- und Kulturmanagerin Gerda Özer beim Jungen Forum/Ruhrfestspiele in Recklinghausen tätig, das parallel zu den Ruhrfestspielen ein Kulturprogramm für Jugendliche anbietet. 1990 organisierte sie das 9. Theatertreffen in Nordrhein-Westfalen.
Im gleichen Jahr wechselte sie als Referentin für Kindertheater und Interkulturelles (türkische Literatur in NRW) zum Kultursekretariat NRW in Wuppertal. Hier übernahm sie die Projektleitung für die "TRAUMSPIELE", das Kinder-Musik-Theater-Festival, das seit 1992 alle zwei Jahre in acht Städten Nordrhein-Westfalens stattfindet.
Gerda Özer gestaltete außerdem das Programm von "Kindertheater des Monats" für die Mitgliedsstädte der Sekretariate Wuppertal und Gütersloh und arbeitet im Arbeitskreis Kinder- und Jugendtheater NRW mit. Seit 1996 ist sie Mitglied der Jury für das Kinder- und Jugendtheater-Treffen NRW.
 
 


 


Auswahlkommission
 
[ Nach oben ]
Bericht der Auswahlkommission
 


Tristan Berger und Karola Marsch
Angekommen im Irgendwo
 


Zehn sollten es werden, zehn sind es geworden. Gern hätten wir zwölf ausgewählt. Wir waren quasi auf dem Papier aufgefordert, nach Innovation statt Mittelmaß, nach Jugendtheater auf neuen Wegen und seinem Nachwuchs, nach anspruchsvollem Kindertheater, nach sparten- und genreübergreifendem Theater zu suchen. Eine Aufgabe, die uns aufs höchste gespannt in den Sälen sitzen ließ mit dem Vorsatz: die Schere der vorgefaßten Meinung aus dem Kopf in den Mülleimer werfen, nur keine vorschnellen Aburteilungen oder Lobpreisungen. Ein Wunsch, der uns begleitete: wenn es zu schaffen ist, haben die ausgewählten Inszenierungen alle drei Jurymitglieder gesehen. Diesen Luxus haben wir verwirklicht. Und auch den, insgesamt 300 Vorstellungen besucht zu haben.
Was also können wir berichten von dieser Tour de force, die uns Station machen ließ in Theatern mit zwei und solchen mit 350 Mitarbeitern, aus einer Landschaft, zu der die großen öffentlich geförderten mit mehreren Millionen DM Jahresetat ebenso gehören wie die "Nebenerwerbstheater", die Freizeitkinderbelustiger wie die ganz ernsthaften Weltverbesserer, Newcomer und alte Hasen, Traditionalisten und immer noch solche, die nach Neuem suchen; einem Kinder- und Jugendtheaterland, das bemerkenswert vielfältig ist und sich bemerkenswert unterschiedlich präsentiert. Neugierig fuhren wir los. Was wird verhandelt auf den Bühnen? Wo brennt es auf den Nägeln? Brennt es? Welche Geschichten werden erzählt in einer Zeit, da alles möglich scheint? Wieviel Realität findet sich in den Kunsträumen? Mit welcher Kunst reflektiert man die Realität? Welche unterschiedlichen Auffassungen von Theater und dem, was es leisten kann, darf und soll, sind auszumachen? Finden wir uns mit unseren Sichtweisen und Ansprüchen darin wieder?
Zu beobachten ist: Das Kinder- und Jugendtheater in Deutschland, so wie es sich zur Jahrtausendwende darstellt, ist selbstbewußter geworden, sicherer auch. Sicherer im Umgang mit den Kollegen vom "großen" Haus - man beneidet sie nicht mehr gar so ausdauernd und häufig wie noch vor Jahren, und mitunter hat man schon von neidvollen Blicken in die andere Richtung, nämlich vom gewöhnlichen ins Kinder- und Jugendtheater gehört. Mehr und mehr kümmert sich der Regienachwuchs heute nicht mehr darum, ob er an einem Kinder- und Jugendtheater arbeitet oder kurz vor der Schwelle zum Sprung ins große Haus steht. Man ist sicherer geworden im Umgang mit Kulturpolitikern und muß nicht selten weit weniger seine Daseinsberechtigung unter Beweis stellen als es von denjenigen abverlangt wird, die in den großen Kulturtempeln sitzen. Einesteils hängt das mit den Peanuts zusammen, die bei einem Streich-Konzert von den Kinder- und Jugendtheatern zu holen wären, andererseits läßt sich daran auch die gestiegene Wertschätzung für die jungen Menschen in diesem Lande ablesen: die Renten sind nicht sicher. Dennoch ist häufig eine subtile Ängstlichkeit zu bemerken, mit allzu frechen, allzu lauten, allzu unbequemen Stücken und Inszenierungen anzuecken: schließlich ist man im Jahr 2000 so weit gekommen, daß man auch etwas zu verlieren hat... Bescheid weiß man auch, wie man mit seinem Publikum umzugehen hat, wie man es fordern kann, um es nicht zu überfordern, wo und wie man es abholen muß, um es mit auf theatrale Entdeckungsreisen zu nehmen. Man weiß, was man den Lehrern und Eltern anbieten darf, damit sie nicht fürchten müssen, junge Revoluzzer, Bilderstürmer oder Elternmörder kämen aus den Vorstellungen, man weiß, daß man die Erzieher mit Handreichungen zum Einbau des Vorstellungsbesuches in den Lehrplan versorgen muß und die Eltern mit Kaffee vor und zum Teil während der Vorstellung. Befähigter scheinen die Kinder- und Jugendtheater der Republik auch, für ihr spezielles Publikum zu spielen. Hierzu zählt einmal ein zwischenzeitlich beachtliches Repertoire an Stücken aus der Feder deutscher, schwedischer, niederländischer, Schweizer und italienischer Autoren. Insbesondere die beiden letzteren machen einen erklecklichen Prozentsatz der Spielplanpositionen aus. Die Stücke von heimischen Autoren sind häufig noch sehr viel und atemberaubend schlechter als ihr Ruf, trotz Autorenforen und Dramatikerwerkstätten. Nach wie vor spielt insbesondere in den West- und dort schwerpunktmäßig bei den freien Theatern die Stückproduktion aus eigener Werkstatt eine bedeutende Rolle. Zu bemerken ist auch ein mittlerweile erkennbarer Kanon an szenischen Mitteln, und das besonders im Kindertheater. So ließe sich der rosarote Gummihandschuh stellvertretend für die Kuh finden, die Taucherbrille für den Frosch, die Feder am Hut für den Gockel am Mist: diese Zeichen, meint man, würden die Phantasie der Kinder fordern und fördern und glaubt, durch Reduktion und Abstraktion künstlerische Übersetzungen zu betreiben. Und doch bedient man sich der immergleichen Zitate, der risikolosen und konsensfähigen Mittel.

In den Bühnenräumen will die Welt verhandelt sein! Wieso schaffen es so wenige Theater, aus der (Finanz-)Not keine Tugend zu machen und begnügen sich mit dem schwarzen Aushang als Bühnenbildsurrogat? So kommt es, daß wir immer wieder in schnell hingeworfenen Dekorationen sitzen, die sich nicht festlegen lassen wollen oder können - oder fehlt es an der Phantasie, aus wenig viel zu machen? Jedoch konzedieren wir gerne, daß es mehr und mehr Theater gibt, die zauberhaft variable und überraschend verwandelbare Räume herzustellen in der Lage sind.

Kann man also sagen: Das Kinder- und Jugendtheater in der Bundesrepublik Deutschland ist angekommen? Angekommen wo? Bei (bescheidener) Reputation, (bescheidener) Finanzausstattung, einem gemeinsamen Kanon an Stücken und Zeichen? Man weiß, wie es geht, und ein Grundhandwerk ist vorhanden, das läßt sich ohne Zweifel feststellen. Nur: weiß man auch, was man sagen will, hat man überhaupt etwas zu sagen? Greift man nicht auch deshalb sehr häufig auf die bewährten Stücke und Mittel zurück, weil man eben nicht mehr oder nicht genau weiß, was man sagen und erzählen will? Mitunter entsteht der Eindruck, daß das Kinder- und Jugendtheater in guter Absicht Stücke der scheinbar akuellen Realität von Kindern und Jugendlichen auf die Bühne bringt, mit dieser Auswahl aber haarscharf daneben liegt. Besonders deutlich wird das im Jugendtheater: Warum finden die neuen und aufregenden "jungen" Stücke im gewöhnlichen Theater statt, warum überläßt man es jenen, die Tauglichkeit dieser Stücke für ein junges Publikum zuerst einmal zu überprüfen und warum wurden und werden sie von den Dramaturgien der Jugendtheater so gut wie gar nicht wahrgenommen? Warum kommen sie von Ravenhill, Kane, von Mayenburg und nicht von den eingeführten, etablierten Autoren in diesem Bereich? Und warum werden diese Stücke in eben jenem gewöhnlichen Theater gespielt, kaum aber im Jugendtheater? Oft genug begreift sich das Jugendtheater als Abonnement-Theater für Schülergruppen, leitet hiervon seine Existenzberechtigung ab. Wie kriege ich den nichtorganisierten Zuschauer - dieser Frage verweigert man sich an einigen Häusern immer noch.
Hat sich also im Moment des Angekommenseins, des Eingerichtetseins das Kinder- und Jugendtheater als Spezialtheater überlebt? Ist es ein in die Jahre gekommenes, etabliertes "Stück" bundesrepublikanischen Kulturgutes geworden, das niemanden mehr aufregt? Vermeidet man auch ein bißchen, sich zu regen und also aufzuregen, weil doch alles ganz gut läuft?

Es ist kein klassisches Drama unter den ausgewählten Inszenierungen. Die Produktionen, die wir sahen, erfüllen zum einen den Text, verweigern aber eine Übersetzung ins Heute. Zum anderen behandeln sie den Text als Folie, zertrümmern das Szenengerüst, greifen Momente heraus. Auf diese Weise entstehen Popart-events, die dem jungen Zuschauer einen unkonventionellen und leichten Zugriff auf den Stoff ermöglichen sollen. Allerdings spielt es keine Rolle, um welches Drama es sich handelt. Die Komplexität der Vorlagen und der Figuren wird reduziert, versimpelt, eingedampft auf eine Light-Variante, am besten in weniger als 100 Minuten. An ihre Stelle tritt ein Nummernprogramm, in dem der Spaß das Maß der Dinge ist. Musik zieht wie ein Reigen durch diese Abende und läßt das Geschehen und die emotionalen Zustände der Figuren leicht entschlüsseln. Wovon aber berichtet solch ein Theater? Was steht zur Diskussion?
Es folgen die zeitnahen Stücke, von denen behauptet wird, sie lägen so dicht an der Erlebniswelt der kleinen und jungen Menschen. Für welche Städte zwischen Wismar und Konstanz, Krefeld und Cottbus sind sie geschrieben? Es gibt sie, die Texte, wo es gleich ist, ob sie in einer irischen, englischen oder deutschen Provinz spielen. Aber es gibt auch die Texte, wo sich die Inszenierung darum scheren muß, daß sie nicht in der irischen, sondern der deutschen Provinz stattfindet. Wie muß sich das Theater verorten und trotzdem ein Tor zur Welt sein? Das Zeitgeisttheater greift lieber auf gängige Muster zurück: das pubertäre Kind - die hilflosen Eltern; der Außenseiter - die ihn verkennende Umwelt: ein szenisch aufbereiteter Lernprozeß, in Stationen abgearbeitet. Überhaupt gibt es ganz viele Stücke in den Spielplänen, die der Stationendramaturgie folgen. Das ist anstrengend. Und ermüdend. Wie läßt sich Zeitgeist im Theater artifiziell übersetzen, ohne den anderen Medien hinterher zu rennen? Welchen besonderen Umgang, welche eigene Qualität erfordert die Umsetzung von Trends auf der Bühne?
Im Kindertheater gibt es wieder viele Bearbeitungen: von Bilderbüchern, Märchen und Mythen. Interessant wird es dort, wo der ursprüngliche Text Ausgangspunkt für die theatrale Suche ist. Diese Inszenierungen sind Kleinode. Meist liegen sie an der Grenze zum Material- oder Figurentheater. Hier findet eine Überschreitung der Sparten und Genres statt. Auch das Figurentheater selbst behauptet zunehmend den Schauspieler gleichrangig neben dem Puppenspieler und seiner Puppe auf der Szene. Nur in ganz traditionellen Häusern findet sich noch der "reine" Puppenspieler. Ansonsten gibt es einen echten Crossover, der sich in den unterschiedlichsten Mitteln widerspiegelt. Vorstöße aus Schauspieltheatern in die Richtung des Figurentheaters werden allerdings distanziert, mit manchmal mißtrauischem Blick beäugt. Man kann erkennen und wünscht sich, daß das Ausprobieren und Vortasten in die jeweils anderen Gefilde zu einer neuen und vor allem spannenden Vielfalt führt.

Ein schon in den vergangenen Jahren zu beobachtender Trend ist zumindest gleich geblieben, wenn er sich nicht sogar verstärkt hat: ein hoher Prozentsatz der gesichteten Kinder- und Jugendtheateraufführungen läßt sich unter die Rubrik "Erzähltheater" oder Spielarten davon einordnen, häufig virtuos angereichert mit Elementen anderer Theaterformen: des Material- und Objekttheaters, choreographischen Sequenzen aus Tanz- und Bewegungstheater, szenischem Spiel und Einsatz von audiovisuellen Medien. Auch die Auswahl für das 6. Deutsche Kinder- und Jugendtheatertreffen spiegelt diesen Trend wider. Oft liegt das am gewählten Sujet, etwa wenn Sagen und Mythen als Vorlage dienen, oder am Bedürfnis, möglichst nahe dran zu sein am Zuschauer. Und wer hat leichter die Möglichkeit, die vierte Wand zu durchbrechen als ein erzählender Darsteller? Dann können - an den Häusern, die über die entsprechenden personellen Ressourcen verfügen - bis zu zehn erzählende Darsteller auf der Bühne stehen. Die kurze finanzielle Decke wird häufig als Argument genannt, mit wenigen Mitteln ALLES darstellen und erzählen zu müssen - aber auch, daß man sich rückbesinne auf DEN Mittelpunkt des Theaters, den Schauspieler. Solches Erzähltheater hat einen weiteren Reiz: der Wechsel von erzählter, also vorgeführter Geschichte und dem Eintauchen in die Situation ermöglicht dem Darsteller ein Spiel um Nähe und Distanz zum verhandelten Gegenstand. Der permanente Wechsel der Erzählhaltung/-perspektive auf der Bühne fordert vom Zuschauer, sich einzuschalten, eine Lösung nicht vorgesetzt zu bekommen, sondern für sich selbst suchen zu müssen. Auf diese Entwicklung hat in frappierender Wechselwirkung der Stückemarkt reagiert bzw. diese Entwicklung vorgegeben oder forciert, insbesondere durch den Rückgriff auf Stücke aus dem italienischen Kinder- und Jugendtheater.

Die von uns ausgewählten Regisseure und ihre Inszenierungen begreifen das Theater als Ort von politischer und persönlicher Auseinandersetzung mit Geschichte und Geschichten. Ihre Arbeiten sind Angebote, die einen Diskurs über Lebenshaltungen, Lebensauffassungen, Lebenspläne und Erwartungen an das Leben mit seinen Widersprüchen und streitbaren Momenten herausfordern. Sie wiegen den Zuschauer nicht in Sicherheit und Zufriedenheit, sondern stacheln. Stacheln ihn in seiner gewohnten Wahrnehmung und verführen ihn so auf neue Pfade: vielleicht dahin, die Welt mit anderen Augen zu sehen, die Welt mit eigenen Augen zu sehen. Sie greifen mit Neugier in die Geschichten, indem sie sie bis in ihre geheimsten Ecken durchforsten. Das führt zu überraschenden szenischen Entdeckungen, gepaart mit einer hohen Energie an Spiellust. Hier begegnen wir dem Theater als Labor. Diese Inszenierungen benutzen mitunter performative Mittel, um Figurenerfahrungen als in dieser Sekunde selbst erlebte sinnlich zu machen. Die Regisseure lassen sich nicht schrecken vom vielbeschrieenen schlechten Stückemarkt. Sie gehen auf Erkundung. Und siehe da, so manches Stück, das sich auf dem Papier festgelegt und durchschaubar liest, bekommt ein neues, ein eigenes Gesicht. Trotz allem: die bemerkenswerte Inszenierung bleibt das Außergewöhnliche. Der Draufblick macht offenbar, daß Konzeptionen in den Leitungen und Dramaturgien nicht formuliert werden und somit einen nach allen Seiten hin offenen, die Abonnements abdeckenden, aber auch beliebigen Spielplan ergeben. So würde es niemanden verwundern, im Spielplan eines durchschnittlichen Kindertheaters ein Grips-Stück neben einer herkömmlichen Dornröschen-Weihnachtsmärcheninszenierung, einen Mirad neben Pippi Langstrumpf zu finden. Die Stücke sind häufig nicht nach dem, was sie verhandeln, ausgesucht, sondern ob sie den Saal füllen können. Die Zuschauer werden bedient, aber nicht wirklich gefordert. Wie oft haben wir eine Verniedlichung der Konflikte, ein nicht zu Ende Erzählen der Widersprüche, ein Ausblenden gesellschaftlicher und persönlicher Erfahrungen verbunden mit einer Scheu, theatrale Mittel konsequent und somit radikal zu erkunden, erlebt, ein sich Begnügen auf das Nacherzählen eines Textes. Im Gegensatz dazu stehen Produktionen, die emotionale Höhen und Tiefen wagen, Gedanken messerscharf sezieren, den Schauspieler mehr leisten lassen, als er eben selbst noch glaubte, sich nicht davor scheuen, Abgründe zuzulassen, sich fallen lassen in die Schäume der Träume. Dann ist das Beben, das Zittern, das Jubeln im Zuschauersaal spürbar. Eine gemeinsame Energie für Augenblicke. Das trifft im besonderen für die Inszenierungen der kleinen Form zu. Ein personell überschaubares Team ermöglicht offenbar einen lustvolleren, freieren Umgang mit Stoffen. Einige dieser Kleinode hätten es neben den ausgewählten Produktionen verdient, auf dem Festival vorgestellt zu werden. Die Frage drängt sich auf, wie persönlich es bei der Auswahl von Stücken für einen Spielplan und in der Erarbeitung einer Inszenierung zugehen muß. Die aus solcher Herangehensweise entstehende Nähe überträgt sich dann nach unten, wo das Publikum im Gegensatz zum großen Saal nicht in einer anonymen Masse untertauchen kann und vermutlich auch nicht will. Ein Vorteil: die kleinen Inszenierungen dürfen auch mal scheitern. Sollten sie nicht gelingen, kann der Spielbetrieb das auffangen. Nur - die scheitern meist nicht. Anders verhält es sich da schon mit den großen Bühnenproduktionen. Es fällt den Theatern immer noch schwer, jenseits von Märcheninszenierungen Stücke und Stoffe für ein - sofern vorhanden - großes Ensemble, für die große Bühne zu finden. Also setzt man auf Bewährtes, obwohl nicht sicher ist, daß es sich bewährt hat. Aber es hat funktioniert, fand zumindest statt. Für Experimente auf der großen Bühne ist wenig Raum. Wenn, dann sind sie im Jugendtheater zu finden. Das zeigt sich auch in unserer Auswahl.
Was fehlt, ist das multimediale Ereignis. Hier findet sich eine ausgedehnte Grauzone. Das Theater für Kinder und Jugendliche verweigert sich der lustvollen und kritischen Auseinandersetzung mit dem Internet-Zeitalter. Natürlich gibt es Projektionen, Bildschirme, mediale Animationen. Aber die virtuelle Welt kommt nicht vor. Und wenn, dann ist sie an die Stelle des Krokodils im Kasperltheater, an die des zigarrepaffenden Kapitalisten aus den Lehrstücken der 70er Jahre getreten: für viele Rezipienten von Bettelheims "Kinder brauchen Märchen" sind alle elektronischen Medien Teufelszeug, und also belehrt man sein Klientel, daß Freunde und Phantasie allemal besser seien als Playstation und Internetchat. Muß sich da das Kinder- und Jugendtheater nicht den Vorwurf des Altherrentheaters gefallen lassen? Muß es da nicht aufpassen, den Anschluß an die virtuelle Realität "seines" Publikums nicht zu verlieren - auch den an die gewöhnlichen Theater? Zeigen sich nicht dort vielbeachtete und vieldiskutierte Versuche in dieser Richtung? Vielleicht deutet das Fehlen solcher Arbeiten im Kinder- und Jugendtheater aber auch darauf hin - und das wäre die optimistische Variante -, daß wir noch genügend große und kleine Geschichten zu erzählen haben.
 
 


 


Rahmenprogramm
 
[ Nach oben ]
Eröffnung und Abschluß
 


Am 5. Mai um 17 Uhr wird das 6. Deutsche Kinder- und Jugendtheater-Treffen eröffnet. Ein ganz besonderes Programm vor dem und um das Festivalzentrum am carrousel Theater an der Parkaue herum erwartet alle Festivalgäste, Zuschauer und Ensembles, die hier von den Veranstaltern begrüßt werden.
Am vorletzten Abend wirft das Treffen am 9. Mai ab 22 Uhr einen Abschieds-Augenblick auf das Festival. In einem festlichen Rahmen soll allen Gelegenheit gegeben werden, sich noch einmal zu treffen, sich an die Treffen zu erinnern und Verabredungen zu treffen, zu denen sich alle Macher und Macherinnen des Kinder- und Jugendtheaters verabreden können.
 
 


 


Rahmenprogramm
 


Ausführliche Informationen zu den Veranstaltungen im Rahmenprogramm finden Sie unter der Rubrik 'Spielplan'.
 
 


 


In den Gesprächsrunden "Die allmähliche Verfertigung des Gedankens beim Reden. Was ist? Was kommt?" haben Sie Gelegenheit, über die Inszenierungen zu diskutieren.
Wir wollen diese beim 5. Deutschen Kinder- und Jugendtheater-Treffen erstmals durchgeführte Gesprächsreihe fortsetzen und laden mit fünf thematischen Runden zum gemeinsamen Nachdenken über das Kinder- und Jugendtheater ein. Die nominierten Inszenierungen bilden dabei die Folie für das Gespräch, im Vordergrund stehen Themen, die darüber hinausweisen und die aktuelle Diskussion um das Theater befördern sollen.

Für jede Gesprächsrunde wird eine begrenzte Anzahl Eintrittskarten ausgegeben. Ohne diese ist eine Teilnahme nicht möglich. Die Karten sind während des Festivals kostenlos am Festivalschalter erhältlich.

In den Diskussionsforen treffen sich Fachreferenten des Goethe-Institutes, Gäste des professionellen freien Theaters und des Figurentheaters, Studierende, Veranstalter, Theaterpädagogen und Journalisten

 
 


 


Europäische Schulhofgeschichten
 
[ Nach oben ]
Sieben Länder - Dreizehn Vorstellungen - Viele Möglichkeiten
Wegweiser über den europäischen Schulhof
 


Die teilnehmenden Theater und Jugendclubs am EU-Projekt "European Schoolyard Stories at the Start of the New Millennium" zeigen während des Festivals insgesamt 13 Uraufführungen im carrousel Theater / Haus der Kinder.
Auf den vorherigen Seiten haben Sie die sieben Inszenierungen der professionellen Theater kennengelernt, die in unterschiedlichen Formen erlebt werden können:

Als Spektakel:
Am Sonntag, den 6. Mai um 12 und um 16 Uhr und am Montag, den 7. Mai um 10 Uhr.
In jedem Spektakel sehen Sie zwei Inszenierungen hintereinander. Auf jeder Zeitschiene finden gleichzeitig drei bzw. vier Aufführungen je einer Schulhofgeschichte an verschiedenen Spielorten statt.
Lassen Sie sich überraschen, welche Produktionen sich hinter Ihrer Eintrittskarte für das Spektakel verbergen...

Als Marathon:
Am Montag, den 7. Mai ab 18 Uhr.
An diesem Abend laufen alle sieben Produktionen hintereinander. Damit alle ans Ziel kommen, wird es zwischen den Inszenierungen kleine "Länderempfänge" geben, die von den Botschaften und Kulturinstituten unterstützt werden. Ein "Reiseleiter" des jeweiligen Theaters gibt eine kurze Einführung und auch kulinarisch werden wir uns auf das folgende Land einstimmen können.
Das Ziel wird gegen 3 Uhr morgens erreicht sein.

Für die Spektakel, aber vor allem für den Marathon verfügen wir leider nur über ein sehr eingeschränktes Kartenkontingent.
Außerdem zeigen die Jugendclubs sieben Produktionen, die wir im Spielplan vorstellen. Sie finden im Vorfeld des Festivals am Freitag, den 4. Mai um 18 Uhr und am Samstag, den 5. Mai um 10 Uhr im Haus der Kinder statt.
 
 


 


Ein 'interactive play' als Beitrag zu den Europäischen Schulhofgeschichten
 


Innerhalb des Projektes "Europäische Schulhofgeschichten" sind die neuen Medien verstärkt eingesetzt worden. Zum einen verständigten sich die Theater - zeitgemäß - fast ausschließlich per e-mails - nach ungesicherten Hochrechnungen sind über 20.000 e-mails durch die virtuellen Welten gesendet worden. Andererseits diente ein chat-room als "Kontaktbörse" für jene Jugendliche, die sich auf den Festivals mit ihren Produktionen begegneten.
Die Einbindung von Jugendlichen fand auch beim interaktiven Schau-Spiel statt, das unter dem Arbeitstitel "I don't like Mondays" in Berlin produziert wurde. Entstanden ist ein ca. 20-minütiges Spiel am Computer mit animierten Bildern, die Jugendliche selbst mit digitalen Kameras produzierten. Thema ist die zunehmende Gewaltbereitschaft an Schulen. Vor einer Computerkonsole in den Theatern sollen bis zu 5 Jugendliche "I don't like Mondays" als interaktives Spiel spielen. Dabei werden alltägliche Konfliktsituationen per Zufallsgenerator vorgegeben, und die Jugendlichen sollen in Gesprächen ihre Entscheidungen miteinander abstimmen.
Ziel des "interactive play" ist es nicht, "korrekte" Entscheidungen zu treffen, vielmehr sollen Jugendliche ins Gespräch über ausweglose Situationen und das Entstehen von Gewaltpotentialen verwickelt werden. So hat "I don't like Mondays" kein typisches happy-end parat, sondern dokumentiert anhand von Medienberichten aus den verschiedenen Ländern unterschiedliche Schicksale von gewalttätigen oder durch Gewalt ins Aus geratenen Jugendlichen.
Die CD-Rom wird während des Festivals am Computer im Theaterfoyer präsentiert.
 
 


 


Europäische Schulhofgeschichten
 



carrousel Theater an der Parkaue, Berlin/Deutschland
Das Kind
von Lothar Trolle, Regie: Klaus-Peter Fischer

Großes Nachgedenke über ein kleines Leben/Eine Bank und noch `ne Bank/Aller Anfang ist schwer
von Katharina Schlender, Regie: Klaus-Peter Fischer

Théâtre des Jeunes Années, Lyon/Frankreich
Sauf avis contraire les sirènes préfèrent la mer
von Christian Devèze, Regie: Michel Dieuaide

het MUZtheater, Zaandam/Niederlande
co-starring
von Theo Fransz, Hugo Konings, Regie: Theo Fransz

Teatro O Bando, Palmela/Portugal
A gente nao voa
von Joao Nuno Martins, Regie: Joao Brites

Theater an der Sihl, Zürich/Schweiz
Pausen-Rehe & Platz-Hirsche
mit Texten von Dörthe Braun, Lukas Holliger, Guy Krneta, Kaspar
Manz, Paul Steinmann, Regie: Marcelo Diaz, Matthias Lehmann
unter Mitarbeit von Crescentia Dünsser, Alexander Hawemann, Sebastian Nübling

Tomsky Dramatichesky teatr, Tomsk/Russland
Kuba - Liubov moya
von Michail Bartenev, Regie: Boris Tseitlin

Schwarze Nächte – European Schoolyard Stories
Produktionen von Jugendlichen aus sieben europäischen Ländern im Vorfeld des Festivals

 


Nach dem Festival in Berlin werden die European Schoolyard Stories im Juni auf der Biennale Théâtre Jeunes Publics Lyon zu erleben sein.

Zu dem Projekt European Schoolyard Stories at the Start of the New Millenium ist außerdem eine separate Publikation mit Informationen über alle Gruppen, eine virtuelle Kunstausstellung auf CD-ROM sowie ein interaktives Spiel zum Thema "Jugend und Gewalt", ebenfalls auf CD-ROM erhältlich.
 


Europäische Schulhofgeschichten
Sieben Länder - dreizehn Vorstellungen

11-14jährigen Zuschauer werden im Kinder- und Jugendtheater gern "Lücke-Kinder" genannt, weil zwischen Märchenaufführungen für Kleinkinder und Klassikerinszenierungen für Jugendliche nur wenig Dramatik geeignet scheint. Die Suche nach geeigneten Stücken rechtfertigt große Anstrengungen.
Diese Erkenntnis ist länderübergreifend und beschäftigte Theater auch in ihrer Arbeit im europäischen Netzwerk EUnetART (European Network of Arts for Children and Young People, Amsterdam). So beantragten sieben europäische Theater 1999 bei der Europäischen Kommission eines der umfangreichsten internationalen Jugendkulturprojekte und erhielten die Mittel. Beteiligt sind das carrousel Theater an der Parkaue, Berlin / Deutschland, Théâtre des Jeunes Années, Lyon / Frankreich, het MUZtheater, Zaandam / Niederlande, Teatro O Bando, Palmela / Portugal, Theater an der Sihl, Zürich / Schweiz, Tomsky Dramatichesky Teatr, Tomsk / Rußland und das Education Department des Royal National Theatre, London / Großbritannien.

Seit Dezember 1999 beauftragten diese Theater Autoren in den jeweiligen Ländern, "Schulhofgeschichten" zu schreiben und inszenierten "ihre" landeseigenen Schulhofgeschichten, die nun auf den beiden größten europäischen Kinder- und Jugendtheater-Festivals, dem Deutschen Kinder- und Jugendtheater-Treffen in Berlin und der Biennale Théâtre Jeunes Publics Lyon als ein internationales Spektakel für Zuschauer ab 13 Jahren vorgestellt werden.
Das Projekt "European Schoolyard Stories" fördert den Austausch und die Begegnung der Künstler ebenso wie die Arbeit mit Jugendlichen. In Portugal fand im Frühjahr 2000 ein einwöchiger Autorenworkshop statt. Eines der Ergebnisse dieser Zusammenkunft war, daß die Autoren Figuren skizzierten, die einen fiktiven Schulhof überqueren. Die sogenannten "schoolyard crossers" reisen ebenfalls zu den Festivals als eine gemeinsame europäische Improvisationsvorstellung und werden zusätzlich beim Jahrestreffen von EUnetART im Mai 2001 in St. Petersburg zu sehen sein.
Im Juli 2000 in Moskau und im März 2001 in London trafen sich über zwanzig Lehrer aus den sieben Ländern, die in ihren Schulen mit Jugendlichen an Schulhofgeschichten arbeiten. Teilweise unter Verwendung der in Auftrag gegebenen Stücke, teilweise sind bei dieser Zusammenarbeit neue "Schulhofgeschichten" entstanden. Die meisten Jugendgruppen werden ihre Produktionen auf einem der beiden Festivals in den "Schwarzen Nächten - Schoolyard Stories" präsentieren.
Auch Bildende Künstler haben mit Jugendlichen zusammengearbeitet - ihre daraus entstandenen Exponate werden in einer virtuellen Ausstellung dem Publikum vorgestellt. Im November 2000 trafen sich in Berlin die Regisseure der europäischen Schulhofgeschichten zu einem Regieseminar unter der Leitung von Marcelo Diaz, Theater an der Sihl, Zürich und Manuel Schöbel, carrousel Theater, Berlin.
Die "Europäischen Schulhofgeschichten" sind hautnahes Theater. Theater von unten, aus dem Parkett - oder besser: vom Schulhof. Und sie können über einen langen Zeitraum dazu beitragen, daß an einigen europäischen Jugendtheatern eine "Lücke" in der Angebotspalette geschlossen wird.
Und die "Europäischen Schulhofgeschichten" können als Beleg für Netzwerk-Arbeit dienen, wie innerhalb Europas Gedanken und Erfahrungen ausgetauscht werden, wie die "europäische" Kommunikation eine gemeinsame Projektidee befördert, ohne die nationalen Identitäten zu beschädigen.

Dirk Neldner
Projektleiter
 
 


 


European Schoolyard Stories
 
[ Nach oben ]
European Schoolyard Stories at the Start of the New Millennium
 


In children and youth theatre, audiences ranging between the ages of 11 - 14 are often called the "interval-children", in the phase between fairytales for preschoolers and productions of the classics for young people there is only a limited amount of dramatic literature which seems appropriate. Therefore strong efforts to search for suitable pieces are justified.
This awareness spreads throughout the various countries and is also a concern to the theatres in their work with the European network EUnetART (European Network of Arts for Children and Young People, Amsterdam). Therefore, seven European theatres submitted together in 1999 an application to the European Commission, being one of the most substantial international youth culture projects, and successfully received their financial support. Participants are the carrousel Theater an der Parkaue, Berlin / Germany, Théâtres des Jeunes Années, Lyon / France, hetMUZtheater, Zaandam / Netherlands, Teatro O bando, Palmela / Portugal, Theater an der Sihl, Zurich / Switzerland, Tomsky Dramatichesky Teatr, Tomsk / Russia and the Royal National Theatre, London / Great Britain

Starting December 1999 these theatres commissioned authors from the respective countries to create and produce their own distinctive native schoolyard stories. They will now be introduced at the two largest European children and youth theatre festivals, Deutsches Kinder- und Jugendtheater-Treffen in Berlin and the Biennale Théâtres Jeunes Publics Lyon, as an international event for audiences from the age 13 and over.
The project "European Schoolyard Stories" promotes the exchange and the encountering of artists as well as the work with young people. In the spring of 2000 in Portugal, a weeklong workshop for authors took place. One of the results of this special meeting was the outlining by the authors of figures who are crossing a fictitious schoolyard. These so-called "Schoolyard Crossers" will also be travelling to the festivals as a joint European improvisational performance, and additionally they will be seen at the annual meeting of EUnetART in Mai 2001 in St. Petersbur.
July 2000, Moscow and March 2001, London, marked the meeting of more than 20 educators from seven different countries, who are currently working in schools with young people on the schoolyard issue. Partly through the use of commissioned pieces and in part through this collaboration, new "Schoolyard Stories" were created. Most of the youth groups will present their productions at one of the two festivals during the event "Black Nights - Schoolyard Stories". In addition, visual artists have collaborated with the young people - from this collaboration there derived original art works which will be introduced to the audience through new media, a virtual art exhibition.
In November 2000, the theatre directors of the European Schoolyard Stories met in Berlin for a directors workshop, lead by Marcelo Diaz, Theater an der Sihl, Zurich and Manuel Schöbel, carrousel Theater, Berlin.
The "European Schoolyard Stories" fuses together theatre and audiences. Theatre from below, from the orchestra seats - or better yet: from the schoolyard. And over a long period of time these stories can contribute that in a few European youth theatres the "interval" will be filled by an array of special offers.
And the "European Schoolyard Stories" can be an example for a networks effectiveness, how within Europe the perception and experience can be exchanged, how the "European Communication" can transport a joint idea for a project without causing damage to the national identities.

Dirk Neldner
project manager
 


Seven countries - thirteen productions - many options
A guide through the European schoolyards


The participating theatres and youth clubs in the EU-project "European Schoolyard Stories at the Start of the New Millennium", are showing all in all 13 world premieres during the Festival in the carrousel Theater / Haus der Kinder. On the preceding pages you got acquainted with the seven productions from the professional theatres, which can be experienced in distinctively different ways:

As a "Spektakel" (performed-event):
Sunday, May 6 at 12 a.m. and 4 p.m., and on Monday, May 7 at 10 a.m.
During every "Spektakel" you are able to view two productions back to back. With each event you'll find simultaneously three to four performances, each one including a schoolyard story which is performed at different locations. Let yourself be surprised as to which productions are hidden behind your ticket to the event ...

As a marathon evening:
Monday, starting at 6 p.m.
On this particular evening seven productions are being performed in succession. In order that everyone is able to survive until the end, small receptions by the participating countries will take place between the productions, through the contributions of the embassies and cultural institutes. A "travel agent" from the respective theatres will give a short introduction, and gastronomically we will look forward to the subsequent country. The end of the marathon will be reached around 3 a.m.

For the "Spektakel", and especially for the marathon evening, we only have a very limited amount of tickets at our disposal.

And for all of those that are unable to experience this event in Berlin, there is an alternative possibility: the Schoolyard Stories are travelling to France, and once again they can be viewed at the conclusion of the Biennale Théâtre Jeunes Publics Lyon from June 5 to June 15.

In addition, the youth clubs are presenting seven productions, which we will be introducing. They will take place prior to the Festival in the Haus der Kinder (adjacent to the carrousel Theater) on Friday, May 4 at 6 p.m., and on Saturday, May 5 at 10 a.m
 


An "interactive play" as a contribution to the European Schoolyard Stories

Within the project "European Schoolyard Stories", new media has been intensively employed. For one - in keeping up with the times - the theatres provided information almost exclusively via e-mail. The latest unsupervised calculation estimated that more than 20.000 e-mails have been sent through the virtual worlds. On the other hand, a chat room has served as a "contact exchange" for those young people who met one another at the festivals with their productions. The integration of the young people also took place during the interactive visual-play, which was produced in Berlin under the working title "I don't like Mondays". A play with a length of approx. 20 minutes has been created on the computer with animated images which the youths produced themselves using digital cameras. The subject matter is the increasing willingness for violence in schools. In the theatres, up to 5 adolescents who are facing a computer console should play this interactive game "I don't like Mondays". During the play conflicting situations of everyday life are chosen by chance with the use of a generator, and through dialogue the young people are collectively supposed to vote on a decision. The aim of this play is not to make "correct" decisions, rather the adolescents are suppose to discuss hopeless situations and the potentiality of getting involved with violence. "I don't like Mondays" does not have a typical happy ending prepared. It documents rather, through the basis of media coverage from the various countries, different kinds of individual destinies through violence, or the young people who through violence finish up in remoteness.
The CD-Rom will be presented during the festival in the foyer of the theatre.
 
 


 


Dokumentation
 
[ Nach oben ]
Fotografie
 


Auch zum 6. Deutschen Kinder- und Jugendtheater-Treffen gehört wie in den vergangenen Jahren die Dokumentation dieser Kunstsparte am Beispiel der eingeladenen Gastspiele. Denn die Präsentation der ausgewählten Inszenierungen will zwar wie jede Aufführung zunächst das jugendliche Publikum erreichen. Sie wendet sich aber auch an das in Berlin versammelte Fachpublikum und ermöglicht durch die Dokumentation anderen die aktuelle und historische Auseinandersetzung mit dem Kinder- und Jugendtheater. Deshalb wird nur in einzelnen Aufführungen von durch den Veranstalter beauftragten FotografInnen fotografiert. Auch diesmal wurden zwei TheaterfotografInnen aus Berlin gewonnen. Sabine Gudath wird die deutschen Gastspiele, Jörg Metzner das Rahmenprogramm fotografieren. Weiterhin begleiten unter dem Arbeitstitel 'beWEGung' zwei Studentinnen der Kunstpädagogik aus Frankfurt am Main das 6. Deutsche Kinder- und Jugendtheatertreffen in Berlin. Entsprechend ihrem Studienschwerpunkt Fotografie werden sich Christine Nowak und Irina Zikuschka mit Licht und Räumen, Details und Perspektiven auseinandersetzen, ebenso inneren wie äußeren Bewegungsformen nachspüren und jeweils ein eigenes, in sich abgeschlossenes Ergebnis präsentieren. Alle fotografischen Arbeiten werden vom Kinder- und Jugendtheaterzentrum zur Öffentlichkeitsarbeit und für den fachlichen Diskurs über das Kinder- und Jugendtheater genutzt.
 


Allen nicht authorisierten Personen ist das Filmen und Fotografieren während der Veranstaltungen nicht erlaubt.
 
 


 


Nachruf
 


Einer, der fehlt
Der Fotograf Frank Roland-Beeneken ist tot!
 


Sein einfühlsamer Blick hat über viele Jahre das Kinder- und Jugendtheater in Deutschland so genau beschrieben, wie es mit dem Medium der Fotografie möglich ist. Ihm ist es in dieser Zeit gelungen, jene magischen Augenblicke präzise festzuhalten, welche Theater über das später abgezogene zweidimensionale Bild für den Betrachter wieder lebendig werden lassen. Auf diese Weise hat er für das Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland auch das Deutsche Kinder- und Jugendtheater-Treffen zwischen 1995 und 1999 begleitet. Neben dem traditionellen Schwarz-Weiß-Format der Szenenfotografie hat er die deutschen und internationalen Gastspiele in damals noch unüblichen farbigen Bildserien dokumentiert. Auf der Website jugendtheater.net ist ein Ausschnitt seiner Arbeiten zum 5. Deutschen Kinder- und Jugendtheater-Treffen zu sehen. Unter der Firmierung 'Fotografie - Bildjournalist' hat er - stets in Eile - auch neue Sichtweisen auf die alte Kunstform innovativ umgesetzt. So konnte 1995/96 in der Reihe 'Einblicke' im Kinder- und Jugendtheaterzentrum in Frankfurt am Main ein Teil seiner Schauspielerportraits gezeigt werden: "(...) Die Ausstellung ROLLENTAUSCH zeigt neben diesen Eckpunkten des individuellen Spielplans insbesondere eine Reihe von Übergängen auf der Reise der Schauspieler zwischen ihren Rollen. Sie sind gerade von der Bühne abgetreten, haben noch nicht die Kleidung, aber schon ihre Haltung und den Gesichtsausdruck gewechselt. Sie sind nicht mehr in ihrer theatralen Rolle begriffen, aber noch nicht in ihrer Alltagsrolle angekommen." Für das Jahresprogramm des Kinder- und Jugendtheaterzentrums hat Frank Roland-Beeneken 1997 seine Vita so beschrieben: "Ich wurde 1929 in Berlin geboren und war nach dem Abitur 1948 bei den britischen und amerikanischen Besatzungshehörden tätig. Zuletzt bis 1973 beschäftigte ich mich mit der deutschen Vergangenheit als Auswerter und Übersetzer im Berliner Document Center.
Seit 1952 Fotografie und Dunkelkammerarbeit im Selbst-Studium. Seit den sechziger Jahren Ausweitung des Interesses zum Beruf als Theaterfotograf in Berlin (GRIPS Theater und andere Privattheater, staatliche Bühnen und Off-Theater). Neben dem Fotografieren im Theater auch bildjournalistische Arbeiten zur Zeitgeschichte (u.a. '17. Juni', Mauerbau, Fall der Mauer etc.). So ist das eigene Archiv auf ca. 1,5 Mio. Negative angewachsen." Dieses Archiv enthält auch seinen Beitrag zur Geschichte des Kinder- und Jugendtheaters, der in Ausstellungen, Publikationen und anderen Veröffentlichungen den Diskurs und die Phantasie schon der Zeitgenossen beflügelt hat. So werden seine Inszenierungsfotos und Schauspielerportraits als Bestandteil der Wanderausstellung zu weiblichen Rollen im Kinder- und Jugendtheater 'Vorstellungen' im In- und Ausland - und durch den Katalog in vielen Händen - zu Botschaftern für das Kinder- und Jugendtheater.

Jürgen Kirschner
 



Foto: Frank Roland-Beeneken
 
 


Christine Choo und Katrin Pohlmann in "Duett Berlin", einer Koproduktion von Danstheater Arena, Amsterdam mit dem carrousel Theater an der Parkaue
 
 


 


Programmbuch
 


Das Programmbuch ist ab dem 03. Mai über das Festivalbüro zu beziehen und nach Ende des Festivals im Kinder- und Jugendtheaterzentrum, Frankfurt am Main erhältlich.
 
 


 


jugendtheater.net
 


Kinder- und Jugendtheater im Internet

Im Kontext des 6. Deutschen Kinder- und Jugendtheater-Treffens wird neben der Website des Zentrums www.kjtz.de mit seinem aktuellen Programmangebot eine zweite Präsenz eingerichtet. Die neue Website wird mit Angeboten zu Themen und Ereignissen zum Kinder- und Jugendtheater eröffnet. Datenbankinformationen bzw. Webforen ergänzen in vielen Fällen die informativen Texte und Illustrationen. In Suchmaschinen und Katalogen wird von dem aus praktischen Gründen gewählten Domainnamen jugendtheater.net auch auf den Begriff 'Kindertheater' verwiesen. Mit dieser Präsenz wird vor allem das Fachpublikum der Kinder- und Jugendtheaterszene - Studierende, Künstler, Pädagogen und Veranstalter mit ihrem Umfeld - angesprochen. Zum Auftakt wird die vorliegende Website zum 5. Deutschen Kinder- und Jugendtheater-Treffen 1999 ins Netz gestellt. Dazu wird das 6. Deutsche Kinder- und Jugendtheater-Treffen 2001 von der Programmankündigung bis zum Presseecho im Internet mit vielen akuellen Beiträgen begleitet. Jugendtheater und Jugendkultur, Theater mit Kindern, Mädchen und Frauen im Kinder- und Jugendtheater, Theater auf Reisen, Schreiben für das Theater, Spielen für das Theater sowie das Publikum des Kinder- und Jugendtheaters bilden weitere thematische Schwerpunkte.
 


Informativ und Interaktiv

Mit Links und Basisinformationen wird nicht nur auf die professionellen Kinder- und Jugendtheater in Deutschland und andere Einrichtungen der Kinder- und Jugendkultur, sondern auch auf die internationalen Festivals verwiesen. Die zugrunde liegenden Datenbestände werden vom Kinder- und Jugendtheaterzentrum regelmäßig neu ins Netz gestellt.
Als flexible kommunikative Komponente werden Webforen in die Präsenz integriert. Zunächst wird ein moderiertes Online-Forum zu verschiedenen Themen des Kinder- und Jugendtheaters eingerichtet. Auf diese Weise können die Beschreibungen und Positionen auf der Website kommentiert und ergänzt werden. BesucherInnen des 6. Deutschen Kinder- und Jugendtheater-Treffens werden z.B. an-geregt, sich über Jugendtheater und Jugendkultur auszutauschen. Auch die vorgestellten Berichte zu theaterpädagogischen Modellen über weibliche Rollen im Kinder- und Jugendtheater können diskutiert werden. Daneben gibt es Gelegenheit, Erfahrungen beim internationalen Austausch zu vergleichen. Schließlich hat jede/r die Möglichkeit, weitere Aspekte des Kinder- und Jugendtheaters anzusprechen.
 
 


 


Impressum
 
[ Nach oben ]
Festivalleitung
 


Dr. Gerd Taube
 
 


 


Programmbeirat
 


Uta-Christina Biskup (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend)
Barbara Esser (Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur)
Thomas Stumpp (Goethe-Institut Inter Nationes)
Eckhard Mittelstädt (ASSITEJ e.V.)
Dr. Gerd Taube (Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland)
Volker Ludwig (GRIPS Theater Berlin)
Manuel Schöbel (carrousel Theater an der Parkaue)
und die Auswahlkommission
mit Tristan Berger (München)
Karola Marsch (Schauspiel Leipzig)
und Gerda Özer (Recklinghausen)
 
 


 


Organisationsleitung
 


Cathrin Blöss

Assistenz: Katharina Wieland
 
 


 


Öffentlichkeitsarbeit und Werbung
 


Kerstin Schilling

Assistenz: Carolin Stronk
 
 


 


Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland
 


Dr. Christel Hoffmann, Henning Fangauf, Dr. Jürgen Kirschner, Sabine Haas, Edith Kaiser, Vera Agus Eisenhardt, Ursula Tillmetz, Katja Jauerneck, Antje Keil
 
 


 


carrousel Theater an der Parkaue
 


Sigrid Eißfeller, Odette Bereska, Dirk Neldner, Ulrike Peschke, Yvonne Birghan
 
 


 


Verwaltungsleitung
 


Eckhard Mittelstädt
 
 


 


Kartenvertrieb
 


Kathrin Bessert, Angelika Hecker, Regine Jabin, Birgit Karge
 
 


 


Technische Gesamtleitung
 


carrousel Theater an der Parkaue / Haus der Kinder:
Ralf Hinz (Koordination)
Eddi Damer (Produktionsleitung)
Thomas Holznagel (Lichttechnik)
Bernd Schwendel (Schiller-Theater-Werkstatt)
 
 


 


Grafik und Hausgestaltung
 


Roswitha Weber
 


Gestaltung Haus der Kinder (Saal):
Hamster Damm, Berlin
 
 


 


Theaterpädagogik
 


Gudrun Bahrmann, Bettina Groß, Stephan Hoffmann (carrousel Theater an der Parkaue)
 
 


 


Fotografie
 


Sabine Gudath, Joerg Metzner, Christine Nowak, Irina Zikuschka
 
 


 


Titelmotiv
 


Holger Matthies, Hamburg
 



 
 


 


Dankeschön!
 


Das Festival wird gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend,
durch das Land Berlin aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds,
das Goethe-Institut Inter Nationes
und aus Mitteln des Programms 'Connect' der Europäischen Kommission.

Für weitere Unterstützung danken wir
der SCHAUBUDE Puppentheater Berlin, den sophiensælen, dem GRIPS Theater, dem Hans Otto Theater Potsdam, der Abteilung Puppenspielkunst der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch", dem Bezirksamt Lichtenberg-Hohenschönhausen
 



 



 



 
 


 


Fotonachweis
 


Die Texte und Fotos wurden, soweit nicht anders vermerkt, von den beteiligten Ensembles zur Verfügung gestellt
 
 


 


Stand
 


März 2001, Änderungen vorbehalten
 
 
[ Nach oben ]